


Meine Zeit in Berlin war nicht nur ein tolles Lebensereignis ..
.. sie brachte mir auch eine persönliche und arbeitsmäßige Entwicklung, die auch in Zukunft meine Arbeit prägen wird.
Ich kaufte mir auf dem Flohmarkt am Hackeschen Markt eine Minolta XD-M und begann meine wunderbare Umgebung in Berlin Charlottenburg und Mitte zu fotografieren, so auch die schöne Wohnung in der Leibnizstraße in der ich leben durfte. Die analoge Kamera forderte mir hierbei einige Aufmerksamkeit ab, da die Belichtungszeit und die Blendenöffnung im Verhältnis zu den Lichtverhältnissen passend eingestellt werden müssen, was nicht so leicht ist und die Bilder anfangs sehr dunkel werden ließ. Die entstandenen Fotos haben dennoch einen besonderen nostalgischen Charme.
Ich begann die Filme doppelt zu belichten ..
.. und abwechselnd bei dunklen und hellen Lichtverhältnissen zu fotografieren. Hierbei merkte ich, dass bei wechselnden Lichtverhältnissen nur die zweite Ablichtung zu sehen ist, unabhängig davon welche heller ist. Wenn man wiederum bei gleichen Lichtverhältnissen fotografiert, sieht man auf dem Resultat beide Ablichtungen kombiniert und es ergeben sich interessante individuelle Zusammenstellungen, die es im realen Leben gar nicht gibt. So erlaubt der Wohnzimmerschrank einen nächtlichen Ausblick auf die Friedrichstraße mit vielen bunten Lichtern und ein Porzellanengel wird von vielen goldenen Lichtern umgeben, als würde er gerade vom Sternenhimmel fallen, das Lebkuchenherz von der Kirmes hängt im Wohnzimmer herab und der Holzfußboden bildet zugleich ein Haus mit Giebeldach und Fenster.
Diese harmonischen und surrealen Kombinationen des Zufalls begannen mich zu interessieren ..
.. und ich führte meine Expeditionen stets fort, um immer neue interessante Bilder zu erhalten, die Reales mit Realem verbinden um etwas Unreales zu schaffen.
Berlin, Januar 2018



